Unser erstes Land im Baltikum ist Litauen

Nach einer Woche, die wir durch den Norden Polens gereist sind, erreichen wir nun am späten Abend Litauen.

Wir fahren noch ein ganzes Stück und finden einen am See gelegenen sehr schönen Übernachtungsplatz, wo wir erst einmal richtig ausschlafen. Am nächsten Tag müssen wir uns erstmal um unsere Kisten hinten am Van kümmern, denn diese sind etwas wackelig geworden nachdem wir in den letzten Wochen auch einige Wellblechpisten gefahren sind.

 

eine russisch orthodoxe kirche

Unser Weg führt uns am nächsten Morgen erst einmal direkt nach Druskininkai, einem Kurort, um dort einige Besorgungen zu erledigen. Hier entdecken wir eine wunderbare blau bemalte russisch orthodoxe Kirche. Wir sind wirklich begeistert von diesem Holzbauwerk, auch der Innenraum ist sehr prunkvoll ausgestaltet. Die Kirche wird intensiv genutzt, während der Zeit, in der wir fotografieren gehen ständig Leute aus und ein!

 

Sowjet-Skulpturen Ausstellung Gruto Parkas

 Anschließend besuchen wir einen Skulpturenpark in der Nähe der Stadt, der Statuen, Büsten und Symbole von Persönlichkeiten aus der Zeit der Sowjetherrschaft zeigt. Diese wurden gleich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion aus dem öffentlichen Raum entfernt und später hier als eine Art Gedenkstätte wieder aufgestellt. Neben Lenin in vielerlei Ausführungen finden wir Stalin, Felix Dzierzynski, Karl Marx, Friedrich Engels und allerlei litauische Kollaborateure, die uns nicht bekannt sind.

 

ein bedeutender Ort ist der Berg der Kreuze

 

Eins der touristischen Highlights in Litauen: der Berg der Kreuze nahe der Stadt Siauliai ist unser Ziel. Auf einem Hügel stehen Tausende von Kreuzen, die von religiösen und heute auch touristischen Pilgern hier seit langer Zeit aufgestellt werden. In der Zeit der Sowjetherrschaft über Litauen bekam dieser Ort neben der religiösen auch die Bedeutung des Widerstandes gegen die Fremdherrschaft, da die Sowjets die Kreuze mehrfach beseitigt und zerstört haben, die Litauer sie jedoch sofort wieder aufstellten.

 

am geografischen Mittelpunkt Europas

 

Geografischer Mittelpunkt Europas - es gibt verschiedene Orte, die diese Besonderheit für sich reklamieren, was sicher mit unterschiedlichen Messverfahren zu tun hat oder mit der nicht ganz leichten Grenzziehung zwischen Europa und Asien, egal. Wenn man schon eine Reise durch Europa macht und an so einem Ort vorbei kommt, dann sollte man ihn auch besuchen. Das Gelände selbst ist ursprünglich schon würdig mit einer Stele, einer Kompassrose am Boden, einem Stein mit den Koordinaten gestaltet worden, es gibt Sitzbänke, Bäume ringsum und ein kleines Holzhäuschen, in dem mal ein Cafe war. Aber eben war, auch der Rest des Geländes wirkt irgendwie vernachlässigt und ungepflegt, obwohl hier reger Besuch herrscht. Aber wahrscheinlich hat eben Europa nicht mehr den hohen Stellenwert, was man ja in den letzten Monaten und Jahren sowieso ständig spürt.