Wir sind Zurück, im Hohen Norden Europas !

Nach kurzer Unterbrechung in Deutschland, um unseren Van technisch zu überholen und aufzurüsten geht  es endlich weiter. Wie schon zu Beginn unserer Reise sind wir wieder in Schweden unterwegs und hoffen, daß wir in diesem Jahr auch endlich wieder  Norwegen und Finnland bereisen können, derzeit ist es noch nicht möglich. Unserer Freude, wieder in diesem großen und wunderbaren Land zu sein wird natürlich Ausdruck verliehen, ohne den europäischen Norden geht es für uns nicht....

Ales Stenar - Schiffssetzung bei Kåseberga

Es ist ein beeindruckender Anblick der sich vor einem auftut, wenn man den über 30 Meter hohen Hügel Kåsehuvud erklommen hat und der Blick frei wird auf eines der größten früh geschichtlichen Monumente in Schweden. 

Das über 1.400 Jahre alte Monument steht auf einem Plateau oberhalb der Steilküste in der Nähe des  Fischerdorfes Kåseberga, rund 20 Kilometer südöstlich von Ystad und wird auch gerne als das schwedische Stonehenge bezeichnet. 

Ales Stenar besteht aus insgesamt 59 senkrecht in Form eines Schiffsrumpfes aufgestellten Steinen. Gemessen an den sonst üblichen Schiffssetzungen in Schweden, hat Ales Stenar mit einer Länge von 67 Metern und einer Breite von 19 Metern gewaltige Ausmaße. Die beiden Steine, die Bug und Heck darstellen, sind etwas je drei Meter hoch und haben etwa die doppelte Höhe der restlichen Steine.  Nach den letzten archäologischen Untersuchungen im Jahr 1997 wird die Entstehung der Anlage auf die Zeit um 600 datiert. 

Das Königsgrab von Kivik, aus der Bronzezeit

Das Grab Kiviksgraven / Kungsgraven im Osten von Skåne erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Bestattungsform von vor ca. 1000 v. Chr. Es ist eines der größten bronzezeitlichen Hügelgräber in Schweden. 

Neben dem Kungagraven befindet sich ein sehr schönes Fachwerkhaus in einer ehemaligen Wassermühle, in dem heute ein kleines Café ist. Der dazu gehörende traumhaft romantische Garten lädt zum Verweilen und Entspannen ein. 

Ein Autofriedhof als historisches Museum

Bei Ryd ist der Bilkyrkogården in Småland  eine Sehenswürdigkeit der ganz besonderen Art. In dem sumpfigen Waldstück Kyrkö mosse befindet sich ein alter Autofriedhof.

Angefüllt mit den Wracks historischer Fahrzeuge, die dort schon vor Jahrzehnten ihren letzten Stellplatz gefunden haben. 

Ein alter Bus steht vor einer halb zerfallenen Scheune.  Seine besten Jahre sind schon längst vorbei, er rostet inmitten von altehrwürdigen Nadelbäumen dahin.

Åke Danielsson, Torfstecher von Beruf, ging seinem Beruf nach, bis er sich später seiner Leidenschaft hingab und ausgebrannte Autos zerlegte und verwertete. Autowracks stehen rund um seine Werkstatt verteilt.  Bis Ende der 80er Jahre  wohnte er selber auf dem Gelände in einer kleinen Hütte, die man auch heute noch sehen kann. 

einzigartige Natur und Kulturerbe - das ist Öland

Öland, die schmale langgestreckte Insel vor der Südostküste Schwedens ist durch die 6km lange Ölandbrücke über den Kalmarsund mit dem Festland verbunden.  Mit 137 km Länge und 16 km Breite ist sie nach Gotland  die zweitgrößte Insel Schwedens und zugleich die kleinste historische Provinz des Landes. Das stolze Kulturerbe, die einzigartige Natur und das milde Klima machen Öland zu einem beliebten Reiseziel. Es ist wunderschön und sonnenreich hier, sogar die Königsfamilie genießt hier ihren Urlaub.

Wahrscheinlich ist Öland bereits seit 6.000 v. Chr. bewohnt, es gibt viele Grabstätten und Fliehburgen aus der Eisenzeit.  

An der Südspitze der Ostseeinsel Öland 

Der lange Jan, höchster Leuchtturm Skandinaviens ... 

An der Südspitze der schwedischen Ostseeinsel Öland steht der lange Jan. Er ist mit einer Höhe von 41,6 Metern der höchste Leuchtturm Skandinaviens, sein Licht reicht bis 33km hinaus aufs Meer.  

Hier an der Südspitze Ölands machen viele Zugvögel Rast auf ihrer jährlichen langen Reise vom Norden in den Süden und umgekehrt. Deshalb kann man hier sehr viele Vögel wie Gänse, Enten, Möwen, Seeschwalben, Kraniche und vieles mehr beobachten. Kleine Beobachtungshütten bieten Tarnung und  Schutz vor heftigem Wind! 

In einer kleinen Fischerhütte sind allerhand Utensilien der hiesigen Vogelwarte ausgestellt, wie Nisthilfen für verschiedene hier brütende Vögel, Käfige zum schonenden Fangen kleiner Vögel, die dann beringt und wieder in die Freiheit entlassen werden, Insektenhotels usw.

Im südlichsten Zipfel der Insel, inmitten der trockenen, steppenartigen Weidelandschaft steht ein einsames großes Kreuz. Es markiert, wo bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts die im 13. Jahrhundert erbaute St. Johanneskapelle gestanden hat. Von der Kapelle ist heute nichts mehr zu sehen, da die Steine des nicht mehr genutzten Baus für die Errichtung des Leuchtturms Langer Jan verwendet wurden. Das Kreuz und ein kleines Modell der alten Kapelle sind alles, was heute geblieben ist...

Windmühlen gibt es überall auf Öland

vom Süden Ölands, geht es nun in den nördlichen Teil der Ostseeinsel

Schiffsskelett - Reste eines alten Schoners 

 

Entlang des Ostufers kommen wir an einem Schiffsskelett vorbei. In einer Unwetternacht im Dezember 1926 sank der Schoner Swiks östlich vom Trollskogen. Die sieben Besatzungsmitglieder überlebten und erreichten das Ufer. Das Wrack wurde inzwischen an den Geröllstrand gespült.

Auf geht's in den sagenhaften Zauberwald auf Ölands nordöstlichster Landzunge ...

 

 

Weit draußen auf Ölands nordöstlichster Landzunge liegt der Trollskogen, ein  Zauberwald , ein alter, vom Weiden geprägter Nadelwald der seinem Namen wirklich alle Ehre macht. Hier wachsen knotige, vom Wind gebeugte Kiefern und alte, grobe Eichen mit weiten Kronen. das märchenhafte Gefühl wird durch das Efeu verstärkt,das über Boden und Baumstämme wuchert. Der Trollskogen ist deshalb auch zu Recht eines der beliebtesten Ausflugsziele auf Öland. 

Ein mystischer Wald, dieser Trollskogen

Was für ein Baum ! die Troll - Eiche

Knorriger geht es fast nicht ! Aber als 900- Jährige braucht man nicht makellos zu sein. Insbesondere nicht, wenn man unzähligen Kleinlebewesen, Moosen und Flechten wertvollen Lebensraum bietet.

An der nördlichsten Spitze Ölands steht der  - Lange Erik

 

 Der "Langer Erik" genannte Leuchtturm markiert die  Norra Udde, die Nordspitze Ölands,  mit 32 Metern Höhe ist er ein wichtiges Seezeichen und kennzeichnet die Hafeneinfahrt, dieses heute kleinen aber früher bedeutsamen Hafens in der Bucht. Öland hatte mit seiner Lage zwischen dem Festland und der Insel Gotland im Mittelalter, als Schweden und Dänemark um die Vormacht im Ostseeraum stritten, einen hohen Stellenwert.  Die Reichweite des Leuchtfeuers beträgt 26 Kilometer. Am Leuchtturm waren drei Personen beschäftigt, die in den am Fuße des Turms gebauten Häusern lebten.

Smögen, ein schwedischer Traum

Smögen, ein kleiner malerischer ehemaliger  Fischerort auf einer kleinen Insel im Skagerrak ist heute ein Touristenmagnet.  Wir sind zum Glück noch vor Beginn der Tourisaison hier und können die felsige Schärenlandschaft und den hübschen Ort fast allein genießen,  die vielen kleinen Shops und Lokale sind jedoch noch geschlossen

Die Smögenbryggan, der fast  1000m lange Landungssteg, früher für die Fischerboote, heute für zahlreiche Motor- oder Segelboote, bietet mit seinen bunten Holzhäusern, in denen man einkaufen oder genießen kann ein typisches Bild für die Westküste. 

traumhafter Sonnenuntergang über den Felsbuckeln der Schären an der schwedischen Westküste

Der Kult Autofriedhof von Båstnäs

Höga Kusten , Aufstieg zum Skuleberget

Wir sind unterwegs an der "Höga Kusten", dem unserer Meinung nach schönsten Küstenabschnitt Schwedens am Bottnischen Meerbusen. Die Eiszeit hat hier nachhaltige und geologisch interessante Spuren hinterlassen und eine vielfältige zerklüftete Landschaft mit Wäldern, Felsen und Seen geformt.  Eine Besonderheit ist der Skuleberget, ein durch seine Form und Steilheit beeindruckender Berg, eigentlich wirkt er wie ein riesiger halbrunder Stein. Durch seine Lage direkt an der E4 ist er sehr bekannt und ein beliebtes Ausflugsziel. 

 

Mit seinen geologischen und pflanzlichen Besonderheiten hat der Berg Einiges zu bieten und ist ein kleines Naturschutzgebiet, dass man aber bewandern und beklettern kann.  

Von verschiedenen Aussichtsplattformen kann man aus immerhin fast 300m Höhe die tolle Aussicht auf den Skuleskogen-Nationalpark genießen 

Wandern im Skuleskogen Nationalpark

Im Skuleskogen-Nationalpark, gleich gegenüber vom Skulesberget, wollen wir mal wieder wandern.  Dieser kleine aber feine Nationalpark  bietet verschiedene Wanderrouten, die meisten führen zur Attraktion des Parks, zu einem von der Eiszeit geschaffenen Felseinschnitt "Slattdalsskrevan". Diese Schlucht soll auch unser Wanderziel sein. 

Wie so oft in Schweden sind die Wanderwege gut markiert und ausgebaut, es gibt Stege über sumpfiges Gelände, es gibt Ruhe- und Grillplätze und  Schutzhütten, aber auch offene Hütten, die mit allem Notwendigen für eine Übernachtung ausgestattet sind

Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und unser Weg führt durch tiefen ursprünglichen Wald, an kleinen Seen vorbei und im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein, skurrile Bäume und Steine am Wegesrand erinnern an Trolle.

Bevor wir die Schlucht erreichen ist noch eine kleine "Kletterpartie" angesagt, dann können wir hineinschauen in die Slattdalsskrevan-Schlucht, deren Boden mit Geröll angefüllt ist.

Es wird nicht mehr wirklich dunkel hier oben im Norden, und so spielt die Tageszeit keine wirkliche Rolle und wir können auf dem Rückweg noch gemütlich unser Abendbrot verzehren

Wir besuchen Freunde in Schweden und helfen dabei, den Wintervorrat an Holz zu sichern, denn ohne wirds kalt an die Füße

Und wir haben viel Spaß dabei,  lachen und rumspinnen muss auch mal sein, die Arbeit geht so viel leichter voran.

Nach einer Woche geht es nun wieder weiter. Unser Kompass zeigt weiter Richtung Norden, es geht nach Lappland ...

und endlich treffen wir wieder auf Rentiere

Für uns war die erste Sichtung von Rentieren bei einem neuen Skandinavienaufenthalt jedes Mal das Zeichen dafür, dass wir wirklich  im Norden angekommen sind . Wir hatten sie schon vermisst - bisher haben wir in diesem Jahr kein einziges Ren gesehen und jetzt: alle auf einmal, es sind hunderte Tiere, die alle aus einer Richtung kommen und sich dann langsam entlang der E45 im  Wald verstreuen. 

Später erfahren wir im Gespräch mit einer Sami, dass jetzt zu dieser Zeit die Rentieren zusammengetrieben werden, um die im Frühling geborenen Kälber zu markieren. Das wird getan solange die Kälber der Mutter folgen, später kann man die Kleinen nicht mehr zuordnen. Wir haben offensichtlich einen Zeitpunkt erwischt, wo die Rentiere nach der Markierung wieder in ihren gewohnten Lebensraum, in die Freiheit entlassen wurden.

Wir haben Zeit und deshalb verlassen wir gern die großen Straßen und fahren auf kleinen Landstraßen oder häufig auch auf Pisten gemütlich durchs Land

Eine solche Piste führt uns auch zum Trollforsen, den wir dann bei einer kleinen Wanderung erkunden 

Trollforsen - Der Wasserfall der Trolle

Der Trollforsen ist eine der größten Stromschnellen Europas. Über mehrere Stufen zwischen Felsen und über Klippen fällt das Wasser des Piteälven einen beträchtlichen Höhenunterschied hinab. Eine kleine Hängebrücke führt hinüber aufs andere Ufer und man kann direkt von oben in das weiß schäumende, brodelnde Wasser hinein blicken und die Gewalt des Wassers förmlich am zittern der Brücke erfühlen- besser man gerät da nicht hinein

wieder einmal am Polarkreis bei Jokkmokk

Unterwegs zum Harsprangsfallet

Kurz vor Porjus machen wir Stopp am Harsprangsfallet.

Von einem Parkplatz kann man über mehrere Holztreppen und Stege in eine Schlucht steigen.

Der Luleälven hat hier eine enge Schlucht in die Felsen gegraben und ist früher als Harsprangsfallet 75 Meter in die Tiefe gestürzt. Wasser sieht man jedoch nicht mehr, denn bereits 1950 wurde der Fluss zur Energiegewinnung gestaut. Aus dem Grund befindet sich nun oberhalb der Schlucht eine Staumauer.

Auf den Bildern der Infotafeln kann man erkennen, welche gewaltigen Wassermassen hier früher durch das Tal schossen.

Wir reisen jetzt im Doppelpack

Im Norden Schwedens lernten wir Aris kennen. Sie ist mit ihrem kleinen Geländewagen auch schon länger unterwegs. Zufällig kommt Aris auch aus unserer Heimatstadt und wohnt nur ein paar hundert Meter von uns entfernt. Wir verstehen uns sofort und haben viel zu erzählen über unsere bisherigen Erlebnisse und Erfahrungen auf Reisen in immer noch sehr außergewöhnlichen Zeiten. Also beschließen wir die nächsten Tage zusammen zu verbringen. 

Am Marsijärven verbringen wir zusammen einen schönen Abend mit einem tollen stimmungsvollen "Sonnentiefstand", einen Sonnenuntergang gibt es hier nicht mehr und einen entspannten Tag inclusive Abkühlung im See.

unsere kleine Reisekarawane wächst weiter

In Kiruna stößt auch Axel zu uns, den wir bereits im Süden Schwedens kennengelernt hatten. Nun ziehen wir gemeinsam herum, vorerst nach Westen, in Richtung Norwegen. In Björkliden bewundern wir den tollen Wasserfall und die Aussicht zum "Tor zu Lappland- Lapporten"

Heute verhüllt sich Lapporten mit einigen Wolken. Ganz unten, wo der Wasserfall in den Torneträsk mündet gibt es einen breiten Kiesstrand, zahlreiche der typischen Steinmännchen stehen hier und künden von ihren "Erbauern"..