Ja, ja und wiedereinmal geht's nach Schweden

 

Seit 3 Wochen sind wir nun in Schweden unterwegs, haben Einiges erlebt, sind vom Frühling in den Winter gefahren

und haben Freunde besucht.

Anfangs fahren wir in der Mitte Schwedens Richtung Norden, oberhalb des Vätternsee entdecken wir eine Ruine, die

wir uns natürlich genauer anschauen wollen.

Später gehts an der Küste entlang und das erste landschaftliche Highlight ist "Högakusten". Dieses Gebiet zwischen Härnösand und Örnsköldsvik ist Weltnaturerbe, hier hat sich der Boden seit dem Ende der Eiszeit um 285m gehoben

und hier ist auch die "Högokustenbron", eine riesige Hängebrücke, die den Angermanälven überspannt.

Oberhalb des Parkplatzes am hohen Nordufer befindet sich eine Grillhütte, von der man eine phantastische Aussicht

auf den Fluss und die Brücke hat.

Brahehus - Ruine, 1708 abgebrannt
Brahehus - Ruine, 1708 abgebrannt

auf der Straße 87 Richtung Jämtland...

Danach sind wir wieder ins Landesinnere gefahren Richtung Östersund  (die größte Stadt Jämtlands), unterwegs sind wir am "Döda Fallet" vorbei gekommen, einem großen mächtigen Wasserfall, der heute trocken liegt, da das Wasser sich einen anderen Weg gesucht hat. Den trockenen, steinigen Fall kann man u.a. auf rollstuhlgerechten! Holzstegen erlaufen.

 Döda Fallet (Toter Wasserfall) in der Region Jämtland
Döda Fallet (Toter Wasserfall) in der Region Jämtland

ein Rest winterlicher Impressionen im Jämtland...

Nun sind wir schon ein paar Tage bei unseren Freunden in der Nähe von Östersund zu Gast. Hier warten wir auch auf ein Päckchen aus der Heimat, denn wir haben ein wichtiges Teil fürs Auto vergessen. Die Zeit haben wir unter anderem  genutzt  nach Westen in Richtung Norwegen und Berge zu fahren, um dort noch etwas "Winter zu schnuppern". Je weiter wir nach Westen kamen, umso mehr Schneereste sieht man am Straßenrand und es liegt noch Eis auf den Seen. Immer wieder begleitet uns Schneetreiben und eisiger Wind. Gerade auf den Hochebenen, wo es nur wenige Bäume gibt, pfeift der Wind ordentlich. Teilweise ist die Fahrbahn von Schneeverwehungen überzogen.

Wir sehen alte Steinbrücken, die der alten Straßenführung nach Norwegen gedient haben, manche sind total zugeweht andere malerisch verschneit mit dicken Eiszapfen unter den Bögen.

immer weiter nordwärts...

Langsam fahren wir nun immer weiter nach Norden. Aber je nördlicher wir kommen, desto mehr Schnee liegt noch, die Nächte sind noch kalt, der Frühling läßt weiterhin auf sich warten. Einen schönen Übernachtungsplatz zu finden und anzufahren wird immer schwieriger, da die Zufahrten oft noch verschneit oder total aufgeweicht sind. Daher fahren wir jetzt erstmal Richtung Küste, denn dort fängt der Frühling jetzt an, es ist milder und der Schnee ist fast überall weg. Wir werden noch ein paar Tage warten, ehe es dann doch weiter nordwärts geht. 

Wunderschöne Übernachtungsplätze finden wir auf dem Weg nach Osten. Plätze an denen man wirklich ankommen und einfach nur genießen kann. Manchmal entdecken wir das ein oder andere auch unerwartete am Wegesrand.

 

wir erreichen den Polarkreis...

Kurz vor Jokkmokk erreichen wir den Polarkreis!

Wir haben nicht gezählt, zum wievielten Mal, es waren aber in den letzten Jahren etliche Überschreitungen jeweils in

Norwegen, Schweden und Finnland, es ist immerwieder ein großer Augenblick für uns.

 

Von Jokkmokk aus machen wir einen Abstecher nach Kvikkjokk, erneut eine Tour in Richtung Winter, aber toll, wieder mit herrlichem Übernachtungsplatz und mit Elchbegegnung. In Kvikkjokk endet die Strasse, ab hier geht es nur zu Fuß weiter.  Im Ort ist auch der Hinweis auf den Einstieg in die Nationalparks Sarek und Padjelanta zu finden, und hier entlang führt der berühmte Fernwanderweg "Kungsleden".

 

Wir genießen die Zeit, lassen die Blicke über den zum größten Teil noch zugefrorenen See schweifen, es ist sehr still.

Schon seit einigen Tagen haben wir unseren Alltagsrhythmus geändert, unsere Tage beginnen meist sehr spät und dauern dafür bis weit in die Nacht, manchmal sogar bis in die Morgenstunden ehe wir schlafen gehen. Denn umso weiter wir nach Norden kommen geht die Sonne nicht mehr unter, so dass die Tage unendlich lang sind.

 

auf unserer Fahrt durch Schweden...

 

 ...haben wir bis jetzt 6 Elche gesichtet, doch dieser hat perfekt in Richtung Kamera geguckt, zur Freude des Fotografen.

unser nächstes Ziel der Muddus-Nationalpark...

Kurz vor Porjus an der E45 erreichen wir die Einfahrt zum Muddusnationalpark. Vor Jahren waren wir schon einmal hier, jetzt sehen wir, dass ordentlich "aufgerüstet" wurde, ein neuer großzügiger Eingangsbereich mit Feuerstellen empfängt die Wanderer. Auch an Rollstuhlfahrer, wie übrigens häufig in Skandinavien, wurde gedacht. Zumindest bis zum Einstieg in den Wald können sie über einen kleinen befahrbaren Weg die Infoplattform und auch einige Feuerstellen erreichen.

Also auf in den Muddus! Bei herrlichen Wetter begeben wir uns nun für mehrere Stunden auf eine Wanderung deren Ziel ein sehr imposanter Wasserfall ist. Der Muddus ist ein ursprünglicher nicht bewirtschafteter Nationalpark,nur einige Wanderhütten, die als Unterkünfte dienen, Holzstege, die über zahlreiche Wasserläufe oder sumpfige Flächen führen werden gepflegt.

 

Am Wegesrand sehen wir immer wieder hübsche natürliche Details, wie besonders geformte Wurzeln, bizarre Baumstämme und von Flechten überzogene Steine.

Belohnt wurden wir mit einem  phantastischen Blick auf einen wohl außergewöhnlichen Doppelwasserfall

 

die nächsten Tage verlaufen ruhiger...

Wir fahren nur kurze Strecken und ab und zu auch mal Pistenstraßen, die irgendwo enden, sitzen abends am Feuer, erledigen unseren kleinen Camperhaushalt, suchen Fotomotive. Wir machen einen Abstecher zur norwegischen und zur finnischen Grenze; die Stimmung ist gerade etwas gedämpft, da wir uns von unseren Reiseplänen für Norwegen und Finnland verabschieden müssen, die wegen der Corona-Pandemie ihre Grenzen nach wie vor nicht öffnen, wir müssen neu planen.

 

Wir machen eine Stippvisite zu den Resten des Icehotels in Jukkasjärvi bei Kiruna, erleben wunderschöne Natur, Wasserfälle und Flüsse voller Schmelzwasser, das immer aufs Neue beeindruckende Lapporten – das Tor zu Lappland, Winterimpressionen und sonnige Tage mit täglich mutiger werdendem Grün und zaghaften Blüten. Hier ein paar Impressionen unserer letzten Tage.

 

 

Immer wieder finden  wir traumhafte Plätze an Flüssen und Seen, die meistens auch eine oder mehrere Feuerstellen haben.

Reste des Icehotels in Jukkasjärvi bei Kiruna

beim Vanlife, dem einzigartigen Lebensgefühl,  ungebunden und frei unterwegs zu sein und  den Traum vom individuellen Reisen zu leben, gibt es natürlich auch ganz alltägliche Dinge zu erledigen wie Einkaufen, Kochen, Wäsche waschen, Aufräumen, auch mal nach längerer staubiger Pistenfahrt das Auto - unser rollendes Zuhause - waschen und natürlich gehört relaxen auch dazu. 

unterwegs auf dem ...

Wir fahren den Vildmarksvägen, eine touristische Hochstraße in Richtung norwegische Berge.  Ziel ist die Hochebene des Stekenjokk auf ca.880mü.N. Die Strasse führt immer bergauf durch idyllische grüne Landschaft mit vielen bunten Blumen am Straßenrand, wir machen Fotostopp an eiligen Stromschnellen und wir sind begeistert vom Trappstegsforsen, ein Wasserfall, der wie über eine riesige breite Treppe mit vielen, vielen Stufen herabfließt. Am höchsten Punkt der Strasse, in Stekenjokk liegt auch jetzt noch Schnee, viel Schnee. Es ist eine wunderschöne Fahrt, sehr empfehlenswert für alle Schwedenreisenden und Naturliebhaber.

am Trappstegsforsen

auf dem Stekenjokk 880mü.NN

traumhafter Ausblick, auf dem Hochplateau

 hier und da noch ein Motiv einfangen...

 zurück im Tal, eben noch Schnee so weit das Auge reicht und jetzt alles grün und bunt.

Wir werden nun weiter nach Süden fahren und Schweden in ein paar Tagen verlassen. Unser nächstes Ziel ist das Baltikum. Die Anreise dorthin, ist von Schweden aus in dieser so eigenartigen Zeit offensichtlich nicht so einfach. Deshalb erwägen wir über Polen ins Baltikum weiter zu reisen.